The Dance

Die Scheibe war seinerzeit völlig an mir vorbeigerutscht. Aber nach kurzem Durchhören wird klar was eigentlich schon bei den letzten Alben hätte klar sein müssen: "Insomnia" und "God is a DJ" gibt es halt schon. Man muß auch Musikern zugestehen dass sie sich weiterentwickeln. Das bedeutet nicht immer eine Steigerung des schon Bekannten sondern eben auch schon mal einen Stilshift. Das hier treibt bei weitem nicht mehr so wie die frühere Alben, aber auch hier funkelt es zum Teil gewaltig. Ich habe mich gerade in den letzten Wochen noch mal sehr mit den letzten Alben beschäftigt, weil ich die überlebensgroßen Nummern einfach durch hatte und ich entdecke immer mehr Highlights. VIelleicht etwas lendenlahmer und erwachsener, aber es bleiben großartige Songschreiber und vor allem Soundtüftler.

Entzug nicht moeglich, macht einfach nur süchtig!!!! Please more!!

Nach "No Roots" mein neues Lieblingsalbum von Faithless.

War bei erscheinen zunächst auch etwas skeptisch was mich mit diesem Album erwartet, doch all diese Skepsis war bereits nach dem ersten Hören weggeblasen. Das Album ist eine "runde Sache" - gerade wegen des mannigfaltigem Stilmixes! - "Not going Home" ist ein adäquater Auftakt - dieses Lied sollte alle Faithless-Fans sofort ansprechen. - "Feel Me" ist mein persönlicher Favorit auf diesem Album. Eines der besten 80er Cover, besser gesagt Remakes die ich je gehört habe. Wahrscheinlich auch deshalb so überzeugend, weil die original-Stimme von Blancmange Sänger Neil Arthur zu hören ist. - Für alle Freunde des klassischen Reaggaes findet sich dann "Crazy Bal'heads" mit Jonny Fox. - Dann wird es mit "Comin Around" etwas ruhiger, damit man danach mit - "Tweak Your Nipple" auf gewohnte Weise wieder geschmeidig einen aufs Ohr bekommt... Das auf und ab der Geschwindigkeiten zieht sich dann bis zum Ende durch, wobei ich das nie als störend empfunden habe. Ein Highlight sind auch auf diesem Album erwartungsgemäß die Kollaborationen mit Dido. Bei dem etwas flottere Track "Feeling Good" hört man Ihre Stimme zwar nur im Hintergrund aber bei dem angenehm ruhigen "North Star" kommen die Fans Ihrer Stimme wieder voll auf Ihre kosten. Meine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

Der Hörgenuss entfaltet sich erst nach mehrmaligem Spielen des Albums! Zuerst dachte ich "ganz nett", aber dann... Sun to me ist für mich das absolute Highlight, ein würdiger Nachfolger für Insomnia! Sehr gut!

Album vorgestern geholt, einmal gehört: ganz nett, zweites mal gehört: wow - und seitdem heavy rotation.

Echt fresh!

kommt nicht ganz an das Album "to all new arrivals" heran. Leider habe ich mir dieses Album per iPhone geladen, so dass ich nicht gesehen habe, dass es eine billigere Version ohne Video- und Booklet-Schnickschnack gibt. 3Euro zum Fenster heraus geworfen.

Nach dem letzten Album hatte ich Faithless bereits wieder etwas mehr abgeschrieben, da mir dieses zu "durchschnittlich" war. Skeptisch war ich dann, als bekannt wurde, dass "The Dance" erscheinen wird. Allein der Titel ließ vermuten, dass es sich wieder um ein Album handeln könnte wie "To All New Arrivals". Aber nein, ganz im Gegenteil. Das Album ist besser, viel besser. Der eingefleischte Fan kann bei "The Dance" endlich wieder Songs wie auf "Reverence"-Niveau, nur in einem neuen zeitgenössischeren Schallkleid entdecken. Es ist wieder von jedem Genre etwas dabei - so wie man es von Faithless eben kennt und auch erwartet. Man muss wie gewohnt jeden Titel mehrfach hören um hinein zu kommen. Hat man einmal einen Zugang gefunden, flutscht ein Track nach dem anderen in den Gehörgang wie bei Faithless schon lange nicht mehr. Das Album ist sehr vielschichtig - die Zusammenstellung und Reihenfolge ist jedoch etwas ungewohnt. Allerdings wird man das Album mögen. Zumal die Stimme von Maxi Jazz nicht mehr so eintönig monoton aufgenommen wurde sondern eher sehr "live" und gefühlsbetont wirkt. Das ermöglicht den Zugang zu auch anfänglich etwas holprig klingenden Sounds. Einzig und allein die Qualität des Masterings stelle ich in Frage. Einmal fragt man sich, wo der Bass geblieben ist, und plötzlich, 3 Tracks weiter wird man fast schon unangenehm vom Bass erschlagen - ähnlich verhält es sich mit den Vocals und Soundeffects. Nur die Tracks mit Dido klingen nahezu perfekt gemischt. Womöglich war hier ein anderer Tontechniker zu Gange? Hierfür gibt es einen Stern Abzug - davon abgesehen ist das Album uneingeschränktes Pflichtprogramm für jeden Fan und den, der es noch wird.

Nach dem doch sehr uninspirierten "To All New Arrivals"-Album und einer längerer Schaffenspause, meldet sich "Faithless" mit einem Paukenschlag zurück. Die Welt der elektronischen Musik hat sich in den letzten Jahren weitergedreht und doch findet "Faithless" dort mühelos einen Platz im Jahr 2010 - und der ist hoch oben angesiedelt. Das Album zeichnet sich durch einen Variantenreichtum aus, den ich so zuletzt auf dem Debütalbum "Reverence" gehört habe. Langsame und schnelle Stücke sind in einem ausgeglichenen Maß vorhanden und wieder gelingt es "Faithless", zahlreiche Musikgenres so zu kombinieren, dass letztlich ein in sich stimmiges und abwechslungsreiches Album entstanden ist. Und natürlich werden auch wieder ein paar Stücke geboten, die die Masse mühelos zum Tenzen animieren, wie z.B. "Not Going Home". Zwar sind diese Stücke sehr offensichtlich in Richtung "Insomnia" oder "Salva Mea" produziert aber, hey, wo liegt das Problem? Besonders dann, wenn es, wie hier, einfach sehr nur sehr gut produzierte Musik ist. Das einzige Manko aus meiner Sicht: Dido! Die gute Frau mag ja seit Anbginn der Tage zum "Faithless"-Universum gehören. Nur ist ihre Stimme wie immer nur ein Stimmchen, das ich nicht mehr hören kann. Egal ob auf einem Album oder Live. Ohne Substanz, Kraft und auf Dauer mächtig langweilig. Gut, Maxi Jazz` Live-Stimme ist ebenfalls zum Davonlaufen aber dafür stimmt zumindest der Rest der Show... und auf die freue ich mich nach diesem gelungenen Appetizer wieder sehr.