Life Is People

Nach "Time of the last Persecution" verlor Fay seinen Plattenvertrag. Das war 1971. In den 80ern gab es dann noch einen Versuch mit der Bill Fay Group. Leider war das ebenfalls nicht erfolgreich und Fay arbeitete in verschiedenen Jobs, ohne das Komponieren aufzugeben. Ein kleiner Kreis musikbegeisterter Enthusiasten hörte weiterhin seine Platten und spielte seine Songs in Konzerten (u. a. Jeff Tweedy von Wilco). Joshua Henry machte Fay ausfindig und überredete ihn zu neuen Aufnahmen seit 41 Jahren. Herausgekommen ist das berührendste Album des Jahres 2012. Die Texte sind voll christlicher Metaphorik. Normalerweise stößt mich das eher ab, aber Fay vermittelt hier soviel Menschlichkeit, Demut und Bescheidenheit, dass es mich still und andächtig werden lässt. Und die Qualität seiner Songs ist noch genauso gut wie vor vierzig Jahren. Ich hoffe, er bekommt jetzt den Respekt, der ihm gebührt.. Thank you for the Music Mr. Fay!!!!

Unaufgeregt-ehrlich,viel zu spät gehört, eine wahre stimme, Zwischentöne, ein Klavierspiel souverän und eigenständig, Texte zum Mithören, Mitsprechen, hier muss dem Künstler ein großes Publikum gewünscht werden.

Knapp 40 Jahre ist es her, seit Bill Fay sein zweites offizielles Studioalbum fertig stellte. Damals wurde ihm nur von den wenigsten Menschen zugehört, nun zählt sein „Comeback-Album“ zu einem der besten Spätwerke der letzten Jahre. Da ihm seine Musik vor genau vier Jahrzehnten keinen Erfolg einbrachte, musste Fay sich seinen Lebensunterhalt anderweitig verdienen. Zu seinem Glück wurde ein bekannter Musiker, namens Jeff Tweedy, von Wilco auf ihn aufmerksam, der ihn sofort an den Labelgründer von Dead Oceans weiterleitete. Dieses Label unterstützt auch anderen Singer/Songwriter, wie z.B.: The Tallest Man on Earth und der Akron/Family. Fay blieb seinem Stil treu und behandelt auch weiterhin Themen wie: Tod, Vergänglichkeit und biblische Metaphorik voller Melancholie. Seine ehrliche Art bringt die Knochen des Zuhörers zum beben und lässt ihn den schönen Melodien der Lieder lauschen. Auf dieser Platte sind Gitarre, Schlagzeug, Bass, Synth. und ganz wichtig Bill Fay und sein Klavier zu hören. Es ist sogar ein Duett mit dem großen Fan und Musiker Fays dazugelegt worden (Jeff Tweedy, Wilco). Plus: Jesus, Etc. ist sogar von der Band Wilco und als Cover neuaufgenommen. Lieder wie „Never Ending Happening“, „Be At Peace With Yourself“ oder „Thank You Lord“ geben dem Zuhörer einen Einblick in die Abgeklärtheit dieses Mannes. Die Enttäuschung die er in den letzten Jahrzehnten verarbeiten musste. Es scheint so, als hätte Fay mit der materiellen Welt abgeschlossen: Alle Einkünfte die ihm das neue Album bringen und bringen werden spendet er an „Ärzte ohne Grenzen“. Bill Fay klingt wie jemand, der bereits seinen Frieden gefunden hat. Fazit: Meiner Meinung hat Bill Fay etwas Wunderbares mit diesem Album geschaffen. Ich bin zufälligerweise auf diese Platte gestoßen, denn ich habe in einem Artikel darüber gelesen und war sofort angetan von der Lebensgeschichte dieses Mannes. Kaum zu Hause angekommen, wurde mein Verstand dazu gezwungen dieser Musik zuzuhören. Mittlerweile gehört Fay zu meinem absoluten Lieblings-Musiker, neben Bob Dylan. Deswegen rufe ich zur sofortigen Beschlagnahmung dieses Albums auf. Es wird euch nicht mehr aus dem Kopf gehen und damit werdet ihr auch kein Problem haben. Ein absolutes Muss! Viel Spaß und Freude!